Das Grabtuch ist eine Fälschung
Triumph für die Wissenschaft. Wieder einmal wurde eine Reliquie als Fälschung entlarvt
Seit der Radiokarbondatierung von 1988 wissen wir, dass das Tuch aus dem Mittelalter stammt.
Die Ergebnisse wurden in der renommierten Zeitschrift „Nature“ abgedruckt. Der Artikel ist natürlich peer-reviewed, die Arbeit entspricht also höchsten wissenschaftlichen Standards.
Es gibt nur eine Einschränkung: Die Ergebnisse hätten nicht veröffentlicht werden dürfen
Der Grund: Die Resultate der drei Institute lagen zu weit auseinander. Der „significance level“ hatte nur einen Wert von 4,176 %. Liegt der Wert unter 5 %, dann gelten die Messergebnisse als unzuverlässig. Ethische Wissenschaft gebietet, sie nicht zu veröffentlichen, sondern das Projekt neu aufzusetzen, weil etwas nicht stimmen kann. Einige Messungen ließ man sogar ganz unter den Tisch fallen, erst durch Gerichtsbeschluss mussten sie herausgegeben werden, wodurch sich der tatsächliche Wert als noch geringer herausstellt.
Ja, und es gab noch viele andere Ungereimtheiten, die nie aufgeklärt wurden, aber das ändert nichts an den mittelalterlichen Werten. Die Hypothese, dass die Proben so stark mit neuerem Kohlenstoffmaterial verunreinigt waren, dass ein Messfehler von über 1000 Jahren entstanden sei, ist lächerlich. Dafür bräuchte es fast die doppelte Menge modernen Materials.
Auch die Annahme, dass just an der Stelle, an der die Probe herausgeschnitten wurden, im Mittelalter neue Flicken eingesetzt wurden, entbehrt jeder Grundlage. Die international renommierte Textilexperten Dr. Flury-Lemberg war sehr vertraut mit dem Tuch und äußerte sich klar: „Das Tuch war an diese Stelle nicht geflickt, das hätten wir bemerkt. Es ist nicht möglich, ein Tuch so auszubessern, dass ein Experte das nicht bemerkt.“
Auch handwerkliche Fehler im C14-Projekt können ein Messergebnis nicht um über 1000 Jahre verfälschen
Also: Das Tuch stammt aus dem Mittelalter. Basta! Der Test war eindeutig und kann durch vernünftige Argumente nicht revidiert werden. Also kann das Tuch nur ein Kunstwerk oder eine Fälschung sein, wie viele andere Reliquien des Mittelalters auch. Reliquien und die Pilgerscharen, die sie anzogen, waren im Mittelalter ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Das Tuch wurde von Anfang an für eine Fälschung gehalten
Der Bischof von Troyes richtete bereits 1389 eine Beschwerde an den Papst: Lirey habe “fälschlich und betrügerisch … ein listig gemaltes Tuch angeschafft.”
Auch gibt es keine wissenschaftliche Erklärung für die Entstehung des Abbildes. Also muss es von Menschenhand hergestellt worden sein, einem genialen Künstler eben.
Die katholische Kirche hat das Tuch zu Recht sofort nach dem C14-Test heruntergestuft: von einer Reliquie (etwas Echtes) zu einer Ikone (ein Kunstwerk).